Kompost- und Energielieferant
Bioabfall ist wertvoller Nährstofflieferant: Aus Lebensmittelresten, Pflanzenschnitt und Gartenabfällen wird nährstoffreicher Dünger und Erde. Doch nicht nur das: Bioabfall ist auch Energielieferant. Auf dem Gelände der Reterra GmbH in Singen wurde die Biogasproduktion entscheidend ausgebaut.
Bioabfall ist eine wertvolle Ressource im Landkreis Konstanz, nicht nur für die Landwirtschaft und im heimischen Garten, sondern auch als erneuerbare Alternative zu fossilen Energieträgern.
Die Frage stellt sich häufig. Hier eine Auswahl, was in der Biomülltonne richtig entsorgt wird und was nicht in die Biomülltonne gehört.
Küchen- und Pflanzenabfälle
Gartenabfälle können natürlich auch als Grünabfall entsorgt werden. Mehr dazu:
Kompost, Biomüll oder Grünabfall? (Pressenotiz der EBK vom April 2022)
Alles andere, speziell nicht organische Abfälle dürfen nicht im Biomüll entsorgt werden.
Im Abfall ABC der Stadt Konstanz sind über 400 Schlagworte mit den korrekten Entsorgungswegen aufgeführt. Für den Bioabfall sind die Antworten in der Regel auf den gesamten Landkreis Konstanz übertragbar.
Täglich fahren LKWs mit Containern voller Biomüll aus dem gesamten Landkreis Konstanz auf das Gelände der Reterra GmbH in Singen. Dort werden mit einem raffinierten System aus Sieben, Magneten und gezielten Luftstößen Metall- und Plastikteile so gut wie möglich aus dem Biomüll aussortiert. Anschließend landet die Biomasse in der Vergärung. Die dort entstehenden Gase betreiben zwei Blockheizkraftwerke, die Strom und Wärme produzieren. Aus der produzierten Menge an Strom können rund 5.000 bis 6.000 Haushalte versorgt werden.
Nach der Vergärung folgt die Tunnelkompostierung: In einer abgeschlossenen, kontrollierten Atmosphäre, bei Temperaturen zwischen 60 und 80 Grad zersetzen Millionen von Mikroorganismen die Biomüll-Masse. Nach drei bis vier Wochen sind Kartoffel- und Bananenschalen, Apfelbutzen, Rasenschnitt und Laub nicht mehr zu erkennen. Sie bilden nun den sogenannten Frischkompost. Der nährstoffreiche Kompost wird von der Landwirtschaft in der Region gerne als Dünger und Humuslieferant eingesetzt.
Ein großes Ärgernis bei der Biomüllverwertung sind Biomülltüten aus Plastik. Auch die mit den Zusätzen „biologisch abbaubar“ oder „Biokunststoff“ verkauften Biomülltüten werden zum Problem. Im Landkreis Konstanz sollen Sie nicht im Biomüll entsorgt werden. Ganz allgemein können die Sortiermaschinen Plastik oft zwar erkennen, aber nicht unterscheiden: Sie sortiert Plastiktüten, egal ob „biologisch abbaubar“ oder „Bioplastik“, so gut als möglich aus. Diese Sortierung kostet Energie.
Verbleiben die angeblich kompostierbaren Tüten im Biomüll, können sie in der Regel nicht vollständig abgebaut werden. Im schlechtesten Fall landen sie mit Dünger und Kompost wieder in der Natur und tragen damit zur Mikroplastikverunreinigung unserer Böden bei. Anstatt mit den grünen Tüten also einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, erreicht man das Gegenteil. Nur wer den Biomüll lose, in Zeitungspapier gewickelt oder in Papiertüten in die braune Tonne wirft, kann sicher gehen, dass dieser dem Nährstoff-Kreislauf erhalten bleibt.
Entsorgungsbetriebe Stadt Konstanz:
Was passiert mit dem BIomüll, nachdem er von der Müllabfuhr abgeholt wurde?
Verbraucherzentrale Baden-Württemberg
Hintergründe und Tipps zum richtigen Sammeln von Biomüll.
Kleiner Rat, große Tat: Fünf einfache Tipps, wie das Sammeln von Biomüll einfacher gelingt.
(EBK, März 2022)
Organische Abfälle können auf verschiedenen Wegen entsorgt werden, welcher ist der passende?
(EBK, April 2022)
Aus Abfall wird Kompost, Dünger und Biogas (EBK, Mai 2023)
Info Flyer der Stadtwerke Singen.